Dr. Rudolf Flösser erklärt nachhaltige Immobilieninvestitionen

Rudolf Flösser kennt die Tücken kantonaler Regelungen beim Immobilienkauf.

Kantonale Unterschiede beim Immobilienkauf: Rudolf Flösser gibt Orientierung für Kaufinteressierte

Die Schweiz gilt als sicherer Immobilienstandort – doch beim Kauf ist einiges komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Rudolf Flösser beobachtet regelmässig, wie kantonale Vorschriften Käufer überraschen. Ob Baurecht, Finanzierung oder Steuern: Wer nicht genau hinsieht, zahlt am Ende drauf. Darum lohnt sich der regionale Vergleich – nicht nur finanziell, sondern auch rechtlich.

Rudolf Flösser hat in seiner beruflichen Laufbahn immer wieder festgestellt: Der Kanton entscheidet oft darüber, ob ein Projekt gelingt oder scheitert. Denn in der Schweiz ist kaum etwas zentral geregelt. Steuern, Bauvorschriften, Energieauflagen oder die Finanzierung, all das variiert teils drastisch zwischen den Kantonen. Was in Zürich problemlos läuft, scheitert im Wallis an Sonderregeln. Wer sich nicht frühzeitig informiert, erlebt böse Überraschungen und zahlt mitunter deutlich mehr als nötig.


Dr. Rudolf Flösser - Welche Bedeutung und Vorteile haben nachhaltige Immobilieninvestitionen?

Steuerliche Fallstricke erkennen und umgehen

Manche Kantone verlangen bei der Handänderung eine Steuer, andere verzichten darauf. Diese scheinbare Kleinigkeit kann schnell mehrere zehntausend Franken Unterschied machen. Während Zürich, Schwyz oder Obwalden keine Abgabe erheben, schlägt Neuenburg mit 3,6 Prozent zu. Bei einem Kaufpreis von 900.000 Franken sind das über 32.000 Franken. Das kann durchaus ein Betrag sein, der das Budget sprengt, wenn er nicht einkalkuliert wurde. Auch die laufende Vermögenssteuer unterscheidet sich massiv: In Zug zahlen Immobilienbesitzer deutlich weniger als in Basel-Stadt. Und dann ist da noch der Eigenmietwert, ein fiktives Einkommen, das ebenfalls besteuert wird. Je nach Kanton fällt er kaum ins Gewicht oder belastet spürbar das Jahreseinkommen.

Bauvorgaben, die kaum einer erwartet

Nicht überall darf gebaut werden, was gefällt. Manche Gemeinden bestehen auf traditionelle Bauweisen, etwa mit Holzverkleidung oder Satteldach. Wer auf moderne Architektur setzt, braucht gute Argumente oder muss das Design anpassen. Zudem konnte Rudolf Flösser die Erfahrungen machen, dass in alpinen Regionen häufig spezielle Vorgaben zur Hangabsicherung oder Lawinensicherheit gelten. Auch Energieanforderungen variieren: Während in Basel-Stadt Minergie-P-Standards gefragt sind, genügt in anderen Regionen das gesetzliche Minimum.

Finanzierungsdetails mit regionalen Tücken

Kantonalbanken gelten als verlässliche Partner, doch oft nur innerhalb ihrer jeweiligen Region. Wer ein Objekt im Nachbarkanton kaufen möchte, bekommt dort keine Finanzierung.

Das zwingt Käufer zur Suche nach Alternativen. Private Banken oder Versicherungen bieten zwar Lösungen, aber meist zu anderen Konditionen. Auch bei der Bewertung der Immobilie zeigen sich Unterschiede: Manche Institute kalkulieren konservativ, andere berücksichtigen Marktpotenziale. Das wirkt sich direkt auf die Höhe der Hypothek aus.

Zudem lohnt ein Blick auf Förderprogramme: Viele Kantone unterstützen Sanierungen oder Neubauten, aber nur unter klar definierten Bedingungen. Manche Zuschüsse gelten nur für Neubauten, andere auch für energetische Nachrüstungen. Wer die Details kennt, kann gezielt sparen.

Dr. Rudolf Flösser - Die Nachhaltigkeit in der Schweizer Immobilienbranche
Dr. Rudolf Flößer erläutert nachhaltigkeitskriterien für Immobilieninvestitionen

Komplizierter für Ausländer und Zweitwohnungsbesitzer

Nicht-Schweizer unterliegen der sogenannten Lex Koller. Doch was genau erlaubt ist, hängt stark vom jeweiligen Kanton ab. In touristischen Regionen wie dem Wallis oder Graubünden gibt es Sonderregelungen und die sind nicht immer zu Gunsten der Käufer. Auch bei Zweitwohnungen herrscht kein einheitlicher Standard. Die sogenannte Zweitwohnungsinitiative hat klare Ziele, ihre Umsetzung wird jedoch kantonal unterschiedlich gehandhabt. Manche Gemeinden sind streng, andere zeigen sich pragmatischer.

Dazu kommt: In beliebten Ferienregionen wird oft geprüft, ob die Wohnung wirklich nicht dauerhaft bewohnt wird. Wer hier falsche Angaben macht oder bauliche Regeln missachtet, riskiert Bussgelder oder Rückbauten.

Rudolf Flösser: So unterscheiden sich ausgewählte Kantone

Zürich

Zürich gilt als wirtschaftliches Zentrum der Schweiz und das spiegelt sich auch im Immobilienmarkt wider. Die Preise gehören zu den höchsten im Land, besonders in der Stadt selbst und den gut angebundenen Vororten. Wer hier kaufen möchte, muss mit einem hohen Einstiegskapital rechnen. Auf der anderen Seite punktet Zürich mit einer verlässlichen Verwaltung, transparenten Prozessen und einer gut ausgebauten Infrastruktur. Die Handänderungssteuer entfällt, was ein grosser Vorteil gegenüber vielen anderen Kantonen ist. Allerdings sollte man sich nicht von der scheinbaren Einfachheit täuschen lassen: Bauvorhaben unterliegen strengen Vorschriften, gerade in Bezug auf Lärmschutz, Nachhaltigkeit und Stadtbild. Wer sich für einen Altbau interessiert, muss teils mit langwierigen Genehmigungsprozessen rechnen.

Zug

Der Kanton Zug geniesst seit Jahren einen exzellenten Ruf als steuerliches Paradies. Nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen gelten hier äusserst attraktive Konditionen. Die Vermögenssteuer ist niedrig, ebenso der Eigenmietwert – und wer vermietet, profitiert zusätzlich von einer liberalen Gesetzgebung. Doch mit der Beliebtheit kommt auch die Verknappung: Bauland ist rar, berichtet
Rudolf Flösser
und bestehende Objekte wechseln oft nur unter der Hand die Besitzer. Wer hier eine passende Immobilie findet, hat Glück oder gute Kontakte.

Tessin

Das Tessin lockt mit südlichem Flair, mediterranem Klima und einer anderen Amtssprache: Italienisch. Für viele Käufer aus der Deutschschweiz wirkt das zunächst wie ein Kulturschock, doch wer sich darauf einlässt, wird mit einer entspannten Lebensweise und vergleichsweise moderaten Immobilienpreisen belohnt. Die Baureglemente sind jedoch mitunter komplizierter als in anderen Kantonen. Insbesondere in kleineren Gemeinden sind Bauprozesse nicht immer transparent. Die Hangsicherung spielt eine grosse Rolle, ebenso wie die Erhaltung des Landschaftsbildes.

Jura

Der Kanton Jura liegt etwas abseits der gängigen Immobilien-Hotspots und genau das macht ihn laut Dr. Rudolf Flösser interessant. Die Grundstückspreise sind niedrig, die Behörden oft unkompliziert, und wer sich für ein Projekt mit Weitblick interessiert, findet hier grosse Freiheiten. Die Infrastruktur ist noch im Aufbau, besonders im Vergleich zu Zürich oder Basel. Öffentliche Verkehrsanbindungen sind in vielen Gemeinden eingeschränkt, dafür lockt die Region mit Ruhe, Natur und viel Platz.

Baurechtlich ist Jura meist pragmatisch. Die Behörden begleiten Projekte lösungsorientiert, und kreative Ansätze stossen hier oft auf offene Ohren, solange sie sich ins Bild einfügen. Fördermittel sind begrenzt, doch es gibt einzelne Programme für energetische Sanierungen und ländliche Entwicklung.

Fünf Dinge, die Kaufinteressierte prüfen sollten

  1. Steuerlast berechnen – nicht nur für den Kauf, sondern über zehn Jahre.
  2. Finanzierungsbedingungen vergleichen – inklusive regionaler Einschränkungen.
  3. Bauvorschriften der Gemeinde prüfen – idealerweise mit Unterstützung eines Architekten.
  4. Förderprogramme recherchieren – viele Kantone fördern energetisches Bauen.
  5. Langfristige Lebensqualität abwägen – inklusive Arbeitsweg, Schule, Einkauf, Freizeit.

Diese Checkliste ersetzt keine Beratung, schafft aber ein realistisches Bild und bewahrt vor teuren Fehlentscheidungen.

Regionale Unterschiede vorausschauend einplanen

Wer in der Schweiz eine Immobilie kaufen möchte, trifft keine Standardentscheidung – sondern eine regionale. Die Unterschiede zwischen den Kantonen sind gravierend und betreffen fast jeden Aspekt des Immobilienkaufs: Steuern, Bau, Finanzierung, Nutzung.
Rudolf Flösser

empfiehlt: erst analysieren, dann entscheiden und das mit offenen Augen, guter Beratung und einem Blick über die Kantonsgrenze.

Dr. Rudolf Flösser - Die Nachhaltigkeit in der Schweizer Immobilienbranche